Wo finden Sie geeignete Unternehmen in Ihrer Region? Wie sprechen Sie diese an und gewinnen diese als zukünftigen Praxislernort? Wie gestalten sie die Kooperationsvereinbarungen und stimmen sich zu Ablauf und Umsetzung von Praxislernen gegenseitig ab?
An dieser Station finden Sie nützliche Hinweise für die Auswahl und Ansprache von Praxislernorten sowie Informationsmaterialien und Musteranschreiben zur Anbahnung und Pflege von Kooperationen.
Des Weiteren bringt die Koordinierungsstelle Praxislernen in verschiedenen Veranstaltungsformaten Schulen mit Unternehmen und Einrichtungen ins Gespräch – zum Beispiel beim „Runden Tisch“ an Ihrer Schule oder vor Ort im Unternehmen bei einem Tandem-Workshop.
Eignung von Unternehmen als Praxislernorte
Grundsätzlich kommen alle Unternehmen in Frage, die die Einhaltung des Jugendarbeitsschutzgesetzes und eine angemessene Betreuung gewährleisten können (vgl. VV BStO Nr. 26 und 27). Einschränkungen beziehen sich in der Regel nicht auf bestimmte Branchen, sondern auf bestimmte Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Führen eines Kraftfahrzeuges, den Umgang mit Chemikalien oder wenn Unternehmen auswärts Montagearbeiten ausführen.
Kriterien zur Auswahl der Unternehmen
Unbedingt zu berücksichtigen:
Förderliche Merkmale:
Motivation aus Unternehmenssicht
Auch aus Sicht der Unternehmen bietet Praxislernen einen hohen Mehrwert.
Argumente für die Teilnahme am Praxislernen aus Unternehmenssicht
Gewinnung von Praxislernunternehmen
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, Unternehmen für das Praxislernen zu gewinnen:
I. Ansprache von Unternehmen durch die Schülerinnen und Schüler
In dieser Variante erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, sich eigenständig ein Praxislernunternehmen ihrer Wahl zu suchen, begleitet durch Lehrkräfte.
Die Vorbereitung auf die Suche und Bewerbung kann zum Beispiel in den Fächern W-A-T, Deutsch und L-E-R erfolgen.
Empfohlen wird, den Schülerinnen und Schüler ein Anschreiben der Schule mitzugeben. Das Anschreiben enthält alle wichtigen Grundinformationen (Erwartungen, geplanter Zeitraum, Versicherungsschutz etc.) und sollte in kompakter Form die Vorteile für die Unternehmen aufzeigen. Mit dem Formular können zugleich wichtige Rahmenbedingungen, zum Beispiel mögliche Einsatzzeiten abgefragt werden.
Bei einer Zustimmung erfolgt eine (persönliche) Kontaktaufnahme durch die Lehrkraft, die das Unternehmen kennen lernt und die Erfüllung wichtiger Voraussetzungen abklärt.
Der anfängliche Aufwand reduziert sich allmählich, wenn die Unternehmen bekannt sind und sich Partnerschaften aufgebaut haben.
II. Aufbau eines Unternehmenspools durch Lehrkräfte und ein Unterstützernetzwerk
Eine zweite Variante ist die Ansprache durch die Lehrkräfte beziehungsweise durch Personen und Institutionen, die die Schule beim Aufbau des Praxislernens unterstützen.
Wird die Ansprache auf das gesamte Kollegium verteilt, sodass jede Lehrkraft die Aufgabe hat, zwei bis drei Unternehmen zu gewinnen, reduziert sich der Aufwand deutlich. Durch das Schülerbetriebspraktikum gibt es möglicherweise einen Pool an Unternehmen, bei denen angefragt werden kann.
Weitere Gelegenheiten für die Ansprache sind regionale Ausbildungsmessen, Tage des offenen Unternehmens oder der Zukunftstag. Manche Schulen laden Unternehmen zu einer schuleigenen Veranstaltung ein, in der sie das Praxislernen vorstellen und für die Teilnahme werben. Aus dem so gewonnenen Pool können die Schülerinnen und Schüler dann einen Unternehmen auswählen.
Personen und Institutionen, die bei der Suche von Unternehmen unterstützen können:
Denken Sie auch an die Öffentlichkeitsarbeit als Mittel zur Gewinnung von Unternehmen, etwa durch Aufrufe in den lokalen Zeitungen oder über die Homepage. Binden Sie dazu gerne unser Logo „Schule mit Praxislernen in Betrieben“ auf Ihrer Schulwebseite ein. So erkennen Unternehmen, dass Sie eine Schule sind, die Praxislernen in Unternehmen durchführt:
Und nicht zuletzt: Präsentieren Sie Ihre Schule mit einem Praxislernen-Steckbrief: Hinterlegen Sie die Eckdaten Ihres Praxislern-Konzeptes und Kontaktdaten einer Ansprechperson, damit interessierte Unternehmen auf Sie zukommen können.
Nehmen Sie dazu gerne Kontakt mit uns auf!
Koordinierungsstelle kontaktieren
Ist ein Unternehmen gefunden, geht es im nächsten Schritt um die Vereinbarung der Schule mit dem Praxislernunternehmen, eine Unterweisung der Schülerinnen und Schüler und die Einhaltung der Jugend- und Arbeitsschutzbestimmungen. Da das Praxislernen eine schulische Veranstaltung ist, sind die Schülerinnen und Schüler während ihres Einsatzes im Unternehmen über die Schule unfall- und haftpflichtversichert.
Sind alle Vereinbarungen schriftlich festgehalten, kann der Kooperationsvertrag mit den beteiligten Unternehmen unterzeichnet werden. Entstehen im Unternehmen spezifische Materialkosten oder ist eine Arbeitsbekleidung erforderlich, sollte im Vorfeld auch die Finanzierung geklärt werden. In der Regel fallen jedoch beim Praxislernen in Unternehmen keine Kosten an.
Pflege der Kooperationen
Hat sich das Praxislernen mit den Unternehmen und Einrichtungen etabliert, gilt es die Kooperationen für eine langfristige Zusammenarbeit zu pflegen.
Grundlagen für eine gelingende Kooperation sind
Der wichtigste Anknüpfungspunkt ist der persönliche Besuch im Rahmen der regelmäßigen Betreuung der Schülerinnen und Schüler an ihrem Lernort. Der Besuch sollte ermöglichen sich persönlich abzustimmen und ggf. offene Fragen frühzeitig zu klären.
Ebenso wichtig ist es, die Partner in die Evaluation und weitere strategische Planung miteinzubeziehen, an der Schule vorzustellen sowie die Wertschätzung auszudrücken:
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